Warum ca. 30 Stunden Belichtungszeit für 12 kompakte Galaxiengruppen?

 
Objekt / Object: Das fängt damit an, dass man mehr wissen will über das, was man da abgelichtet hat!
Schon 1957 entdeckte die armenische Astronomin Romela Shakhbazian auf den POSS-Platten Gruppen von hellen Objekten, die sie als Offene Sternhaufen interpretierte.
Erst 15 Jahre später erkannte Halton Arp die extragalktische Natur dieser Objekte. Er schätzte sie auf 2 Milliarden Lichtjahre Entfernung.
Joshua E. Barnes erkannte, dass diese zwar recht lichtstark, aber einzeln meist sternförmig erscheinenden Galaxien sehr nah beieinander stehen.
Barnes erkannte die Umstrukturierung (durch disruption und galaktische Kollision) und das Verschmelzen vieler Galaxien zu massereichen Objekten ("merging" oder Galaxienkannibalismus). Innerhalb der Gruppen gab es anhaltende Wechselwirkung und Durchdringung einzelner Galaxien. Heiße intergalaktische Materie (IGM) bleibt hinter den Galaxien zurück. Durch Staudruck ("ram pressure")-Effekte steigt die Sternentstehungsrate ("starburst").
Letztendlich entstehen große elliptische Galaxien, die ihres gesamten interstellaren Gases beraubt sind. In diesen Galaxien ist keine Sternentstehung mehr möglich.
Shakhbazian Gruppen stellen einen Entwicklungszustand von Galaxien zwischen den Hicksongruppen und dem Endstadium des Galaxienkannibalismus dar.
Laut Barnes sind wechselwirkende Gruppen und wechselwirkende Galaxienpaare kurzlebige Objekte. Ständige Galaxienumwandlung ist ein fortlaufender Prozess.
Problem: Galaxienhaufen müssen mehr Masse beinhalten als bisher beobachtet werden konnte. Es ist das Problem der unsichtbaren oder Dunklen Materie.


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